Wir von Metal-FM.com konnten Victor in Köln einige Fragen zukommen lassen, lest, was dabei raus gekommen ist …
Metal-FM.com: Hallo Victor, nach Wacken unsere zweite Begegnung, ich freue mich! Bevor wir zu Almanac kommen würde ich gerne einen kleinen Step in Deine Vergangenheit machen, du hast mit 6 Jahren angefangen, Cello zu spielen, wer hat dich dazu ermuntert, Cello ist ja nicht wirklich das typische Einsteiger Instrument?
Victor Smolski: Hi Alex, ja .. ich kann mich an unser Treffen in Wacken erinnern, umso schöner, dass wir uns heute hier wieder treffen. Ich habe Glück gehabt dass ich in eine musikalische Familie quasi rein geboren wurde, mein Vater ist klassischer Komponist, mein Bruder geht in dieselbe Richtung. Ich bin mit sechs Jahren dann in eine ganz spezielle Schule gegangen, in dieser Schule gab es dann von Anfang an 3 Stunden Musikunterricht, ich habe mich für die Instrumente Cello und Klavier damals entschieden. Für Cello habe ich mich entschieden, nachdem ich viele andere ausprobiert habe, und … bis zum heutigen Tag nicht bereut, lag aber auch an dem Lehrer. Und ob Du es glaubst oder nicht, für mein Gitarrenspiel hatte dieses extreme Vorteile gehabt, Gitarre habe ich dann mit Elf Jahren angefangen zu lernen und zu spielen.
Metal-FM.com: Mitte der neunziger hattest Du dann zusammen mit deinem Vater gearbeitet, erzähl uns doch mal darüber
Victor Smolski: Ganz interessant ist es, dass dieses von meinem Vater ausgegangen war! Er hat zuhause viel musiziert, da ich aber immer wieder mit der Gitarre dazwischen gefunkt war, hat er meist in dieser Phase pausiert und mich machen lassen. Dabei hatte er aber mitbekommen, wie viel eigentlich mit einer Gitarre möglich ist. Eines Tages hatte er mich dann angesprochen was ich davon halten würde zusammen mit ihm eine Symphonie zu komponieren, es würde die Erste sein, die in Verbindung mit einer E-Gitarre stehen würde. Wir begaben uns beide zu diesem Zeitpunkt in eine ganz neue Welt. Danach haben wir eine Tournee zusammen gemacht, es war eine sehr große Erfahrung für uns beide.
Metal-FM.com: Da hilft ja der eine den anderen (lach) … Da kann ich mir die nächste Frage eigentlich sparen, durch deinen Vater bist du dann zur klassischen Musik gekommen?
Victor Smolski: Nicht ganz, ich mag die klassische Musik wirklich sehr gerne, es gibt einem als Musiker viele Möglichkeiten, viel mehr, als wenn man "nur" Metal spielen würde.
Metal-FM.com: Kommen wir nun langsam zu deinem neuen Projekt, wie bist du bei der Auswahl der Mitglieder vorgegangen, hattest du die Songs bereits als Demo im Kasten und hast danach die Sänger ausgewählt, oder habt ihr alle zusammen bei 0 begonnen?
Victor Smolski: Mit Andy und David ist das schon eine etwas längere Geschichte! Vor vielen Jahren hatte ich Lust, eine Solo-Platte zu machen und habe die beiden damals schon auf dem Zettel gehabt, einfach weil ich die beiden wirklich richtig klasse finde, beide haben sehr spezielle charismatische Stimmen. Zudem passen die beiden sehr gut zusammen harmonieren dann auch noch klasse mit der Stimme von Jeannette. Damals passte es aber vom Zeitpunkt nicht, jetzt - einige Jahre später passt es. Aus meiner Sicht haben wir schon - zu diesem frühen Zeitpunkt - einen ganz speziellen Sound erschaffen.
Metal-FM.com: Ist das denn jetzt das feste Line-Up von Almanac oder mischst du deine Mitstreiter von Album zu Album neu?
Victor Smolski: Ein ganz klares Ja! Ich möchte nicht bei jedem neuen Album mit anderen Gastsängern arbeiten, mein Wunsch und Ziel ist es, mit diesen tollen Musikern lange weiter zu arbeiten.
Metal-FM.com: Bestimmt schon von vielen gefragt, was bedeutet der Bandname?
Victor Smolski: Im Prinzip bedeutet Almanac "Jahresgeschenk". Mein Ziel ist es für die Zukunft, mit allen an den nächsten Alben zu arbeiten, alle der Musiker haben aber viel um die Ohren, Almanac bringt uns aber - hoffentlich - immer wieder zusammen, sozusagen das Jahresgeschenk.
Metal-FM.com: Das Thema des Albums hast du vorgegeben, die Texte nicht, sag was dazu … zweite Frage, wie komponierst Du, brauchst Du dafür viele Menschen um Dich rum oder liebst Du die "einsame Insel"?
Victor Smolski: Die Geschichte des Zarenreiches, besonders die um Ivan des Schrecklichen ist eine Geschichte mit so viel Power, da hatte ich dann estrem viele Bilder im Kopf, dass ich es leicht hatte, die Musik zu komponieren. Ich bin aber der Meinung, das simmer der Sänger den Text schreiben sollte, er weiß am besten, wann er was am besten singen kann, entsprechen kann er dieses auch schreiben. Und … es hat wunderbar geklappt, die beiden haben einen tollen Job gemacht. Ich selber muss, um zu komponieren, den Kopf frei haben, kann das nicht mal eben nebenher. Also habe ich die Einsamkeit gewählt, brauche dann einige Tage um kreativ zu sein, da darf dann auch nichts anderes um mich rum sein.
Metal-FM.com: Wie habt ihr die Sachen aufgenommen, alle zusammen?
Victor Smolski: Wir haben uns alle im Proberaum getroffen, zusammen gejammt. Die Aufnahmen haben dann aber alle einzeln durchgezogen, das hat den großen Vorteil, dass jeder einzelne Musiker seine Kreativität austoben konnte.
Metal-FM.com: Thema Live-Konzerte: Zur neuen Album konntet ihr gleich im Bremen am Tag des Release ein Konzert spielen, im Vorprogramm von Orden Organ, erzähl kurz drüber …
Victor Smolski: Das war eine sehr spontane Geschichte, so spontan, dass wir den Gig ohne Andy machen mussten, da dieser zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar gewesen war. Es war erstaunlich und Klasse zu sehen, wie die Zuschauer das neue Material aufgenommen haben, die Stimmung war - es war ja kein Song bekannt - richtig gut drauf und haben toll mitgemacht. In den folgenden Konzerten traten wir dann in kompletter Besetzung an.
Metal-FM.com: Zu guter Letzt, gib uns einen kleinen Einblick in die nahe Zukunft …
Victor Smolski: Wir spielen jetzt noch einige Club-Konzerte ehe wir dann bei einigen Festivals an den Start gehen, näheres erfahrt ihr auf unserer Homepage http://www.almanac.band/
Metal-FM.com: Dann danken wir für das Interview und wünschen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg!
Victor Smolski: Danke Dir, dass du hergekommen bist, tolle Fragen und danke für deine Wünsche, bis zum nächsten Mal